Fit für die Zukunft?

Wer Asterix & Obelix gelesen hat, kennt dieses kleine rebellische Dorf voller Teamgeist. Wir hatten uns vom 13.-15. Mai 2011 in Hamburg in dieses Dorf verwandelt. Unser Ziel: die Rezeptur des Zaubertranks, um einer der größten Gefahren für die Branche zu lösen – die Nachwuchssituation. Gemeinsam wurde diskutiert, probiert, verworfen und schließlich eine geeignete Rezeptur gefunden. Allen Teilnehmern war klar, dass die jetzige Ausrichtung der Ausbildung nicht förderlich ist, geeignete Spezialisten insbesondere für den Bereich Sales & Marketing hervorzubringen.

Die Zukunft- Destinationcamp 2011 in Hamburg

Die Zukunft- Destinationcamp 2011 in Hamburg

Der Lehrplan muss der Zeit angepasst werden, um nicht weiter Nachwuchs in den Markt zu entlassen, der unseren Bedürfnissen nicht gerecht wird. Problematisch ist sicher auch, dass diese inzwischen echten Managementbereiche im Gastgewerbe nicht annähernd mit den Gehältern in vergleichbaren Wirtschaftszweigen konkurrieren können.

Gerade diese Bereiche unterliegen einem permanenten Druck, die Trends der Zeit für die Branche zu kanalisieren, zu beobachten und anzuwenden. Spontanität, Flexibilität und Leidenschaft sind hier gefragt. Wer schon jetzt echte Experten in seinem Team hat, kann aufhören nach Goldgruben zu suchen und sollte sich auf deren Förderung konzentrieren.

Der Sales & Marketing Manager heute, hat einen wesentlich umfassenderen Job, als noch vor zehn Jahren. Dieser Titel trifft häufig nicht mehr den tatsächlichen Einsatzbereich. Neue Positionen (wie z.B. E-Commerce-Manager) wurden geschaffen, die noch deutlicher die heutigen Anforderungen benennen.

Bedauerlich ist dabei jedoch, dass immer mehr neue Positionen geschaffen werden, ohne dass diese Berufsfelder im Lehrplan bzw. der Ausbildung Erwähnung finden. Wer das Glück hatte, in den vergangenen Jahren die Entwicklung im Job mitgehen zu können, sich durch Seminare & Camps informierte, Eigeninitiative und Arbeitgeber hatte, die diese Notwendigkeit sahen, ist heute ein echter Gewinner.

"Überlebenskampf in der Hotellerie - Nachwuchssorgen"

Es gibt natürlich Möglichkeiten, an das Wissen dieser „Selfmade-Spezialisten“ durch Studium und den Besuch entsprechender Schulen heranzukommen. Doch auch hier gibt es Hürden.

Diejenigen, die nach der Ausbildung ein Studium anschließen oder an Managementschools ausbilden lassen, stehen anschließend vor dem Problem fehlender Berufserfahrung sowie entsprechender Gehaltsvorstellungen. In der jetzigen Situation nur schwer mit der Hotellerie vereinbar.

Die Entwicklung schreitet so schnell voran, dass wir nur grob erahnen können, was uns in den nächsten 5-10 Jahren erwarten wird. Bereits jetzt fehlen uns aber geeignete Kandidaten. Egal welchen Weg wir also betrachten – der aktuelle Nachwuchs erfährt eine Ausbildung am Ziel, dem Bedarf und der Zukunft vorbei.

Was müssen wir tun? Das Problem ist erkannt, wird aber nicht gebannt.

Statt in Endlosschleifen immer zum gleichen Ergebnis zu kommen, uns gegenseitig zu bedauern, ist jetzt Aktionismus vor Ort und Schnelligkeit gefragt. Selbst anpacken, Netzwerke nutzen und die Kommunikation sind unsere Aufträge. Warum nicht, die Lehrkräfte der zuständigen Berufsschulen zu Social Media Schulungen einladen, über die Entwicklung im Hotelwesen informieren und mit in unser „Dorf“ holen.

So wie auch der Klassifizierungskatalog der Dehoga der Entwicklung angepasst werden musste, ist dies auch bei den Lehrplänen dringend erforderlich. Vielleicht muss zukünftig auch ein weiterer Ausbildungsgang ins Leben gerufen werden.

Die in Hamburg entstandene revolutionäre Idee & Forderung eines Tourismusministers ist zum einen der Wunsch nach Akzeptanz & Aufmerksamkeit, aber auch als fester Wille zu verstehen, weiter zu wachsen.

Dies ist aber nur gemeinsam und auch nur im Dialog mit den Verbänden und der Politik erreichbar. Starten wir eine sanfte Revolution, die dafür sorgt, dass die jetzigen Spezialisten der Branche sich entspannt darauf verlassen können, dass die Nachfolger ihren Weg weitergehen können.

Die Rezeptur ist gefunden – zum erfolgreichen Vorkochen ist jeder einzelne gefordert.

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